Rosarium & Lustgarten

Die, von Mag. art. Margot Josefa Pernerstorfer, angelegte Rosensammlung in Gars am Kamp wird ab 2025 als Verein verwaltet und trägt so zum vitalen Leben in der Marktgemeinde bei.

Die Rose, die Königin der Blumen, war über Jahrhunderte beliebt als Heilpflanze die vor allem der Seele Trost gibt. Die ‘Apotheker Rose‘, auch Essigrose, Gallica-Rose oder Rosa ‘Officinalis‘ wurde schon vor 1310 kultiviert, also vermehrt und weitergegeben und war ein fixer Bestandteil des mittelalterlichen Lustgartens – dem Garten, welcher der Seele Nahrung gab – in der Unterscheidung zum Nutzgarten. Als einmalblühender, kleiner Strauch ist er natürlich im Rosarium in Gars am Kamp genauso zu bewundern, wie die später gezüchtete Rosa damascena ‘Trigintipetala‘ oder ‘Rose von Kanzalik‘ heute besser bekannt als ‘Bulgarische Ölrose‘ von der das gewonnene Rosenöl die Basis aller Parfums, Seifen, Waschgels oder Badeperlen ist. Mit ihrer 3 Meter hohen und breiten Wuchsform ergibt sie auch ertragreiche Ernten und so wird sie seit 1689 auf Äckern kultiviert und das Öl weltweit gehandelt. Im selben Jahr konnte in England das Parlament die ‘Bill of Rights‘ als Gesetz durchsetzen – die ersten Bürgerrechte und Grundlage für alle modernen Demokratien.

Eine berühmte Frau der europäischen Geschichte, Joséphine de Beauharnais (1763 -1814), die erste Frau von Napoleon Bonaparte verhalf der Rosenzucht in Europa zu einem immensen Aufschwung, und dies ist auch der Grund, warum viele der Rosen für ‘Nichtfranzosen‘ unaussprechliche Namen haben. Durch ihre Anordnung wurde die Rose als Heilpflanze in den Gärten Frankreichs gepflanzt. Nun war es wichtig, dass die Rosen öfter blühen. Dies war möglich über den Handel mit Asien, aber auch hatten die Soldaten Napoleons den Auftrag, interessante Pflanzen nach Frankreich zu bringen. Die Rosa chinensis sind eine Gattung der Rosen, die zwar kaum duften, jedoch unglaublich üppig und durchgängig blühen. Erst die Züchtung aus diesen weltweit zusammengetragenen Potenzialen ergab 1867 die moderne Form der Edelrosen mit der ersten Teehybride ‘La France‘ – natürlich auch in Gars am Kamp zu bewundern. Was für ein schönes Sinnbild für weltweite Zusammenarbeit und Frieden. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurden den Delegierten die 1. Weltrose ‘Gloria Dei‘ überreicht, damit sie für eine Welt sorgen, auf der diese Rosen ungehindert wachsen können. Die Rose als sichtbares Zeichen des Friedens überall auf der Erde!

Die Rose – wem die Sucht befallen hat, kann nur mehr mit Rosen geholfen werden...

Darum gibt es jetzt den Verein Rosarium & Lustgarten in Gars am Kamp. Die Chefin von Lavendel & Rosen gliedert die private Rosensammlung aus und macht es möglich, dass ein größeres Publikum Anteil haben kann am Wissen und am Genuss dieses Kulturgutes. Geplant sind Kurse, Vorträge und Veranstaltungen im Rosengarten, aber auch Patenschaften und ‘Helfende Hände‘ sind willkommen.